Dettensee
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Kriegerdenkmal

[Q] Die Informationen auf dieser Seite entstammen folgender Quelle: Herbert Zander: Das Kriegerdenkmal Dettensee 1929 bis 2005. Eigenverlag, Dettensee, April 2009.

Geschichte

Das Dettenseer Kriegerdenkmal wurde ursprünglich für die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges errichtet. Das Denkmal des nahegelegenen Ortes Fischingen diente hierbei als gestalterisches Vorbild. Die Einweihung fand nach einer längere Planungs- und Finanzierungsphase am 4. August 1929 statt. Wahrscheinlich war der Stifter des Denkmals der Dettenseer Kriegerverein, der 1878 gegründet worden war. Finanziert wurde es durch Spenden aus der Bevölkerug sowie durch die Gemeinde.
Als künstlerischer Schöpfer des Denkmals, insbesondere des Soldaten, dürfte der Fischinger Bildhauer Gebhard Rebmann (1880-1931) gelten, unterstützt von Rupert Straub (1891-1984) aus Horb. Am unteren Teil des Denkmals waren die Dettenseer Steinhauermeister Johann Staib (1863-1935) und Gustav Pfeffer (1877-1956) beteiligt.

Im April 1945 wurde das Denkmal durch Granatbeschuss beim Einmarsch französischer Truppen stark beschädigt. Die Instandsetzung verzögerte sich bis 1959, wobei das Denkmal im Zuge dessen auch durch zwei Seitenflügel für die Gefallenden und Vermissten des Zweiten Weltkrieges erweitert wurde. Für die Renovierung und Umgestaltung verantwortlich waren Georg Bergmann (1906-1982) aus Mühringen sowie Karl Staib (1933-2012) aus Dettensee.

Nachdem im Laufe der Jahre die fortschreitende Verwitterung die Inschriften immer schwerer lesbar gemacht hatte, beschäftigte sich der Ortschaftsrat seit 2000 mit einer erneuten Instandsetzung des Denkmals. Die Renovierung wurde im Jahre 2005 wiederum vom Steinmetzbetrieb Staib vorgenommen. Im Rahmen dieser Restaurierung wurde das Denkmal, das bis dorthin parallel zur Nordwand der Pfarrkirche gestanden hatte, in die Ecke zwischen Langhaus und Turm versetzt.
 


Die Bilder von 1929 und 1959 wurden von Herbert Zander zur Verfügung gestellt. Weiterverwendung nur mit vorheriger Genehmigung.

Beschreibung

Das Denkmal wird in allen Versionen gekrönt von einem kniedenen Soldaten mit gesenktem Haupt, der sich auf einen abgebrochenen Baumstumpf stützt – in der Symbolik von Kriegerdenkmälern trauert er am Grab eines gefallenen Kameraden. Besonders am Soldaten erkennt man noch immer das Talent des Bildhauers Gebhard Rebmann und seine Liebe zum Detail, die sich unter vielem anderen im Faltenwurf der Kleidung, den Händen des Soldaten und der Wiedergabe der Ausrüstung zeigt. Die Schulterklappe des Soldaten weist zudem auf seine Herkunft aus Hohenzollern hin.

Die Originalinschriften lauteten zur damaligen Rechtfertigung des Sterbens im Krieg: „1914 – 1918 Starben aus hiesiger Gemeinde den Heldentod fürs Vaterland“, als Zeichen der Verbundenheit der Heimat mit den Gefallenen: „Ihren tapferen Helden - Die dankbare Gemeinde“ sowie im Verweis auf die Gräber der Gefallenen im Ausland: „Ruhet sanft in fremder Erde.“ An Symbolen fanden sich auf dem Denkmal Eichen- und Lorbeerlaub, ein christliches Kruzifix sowie Eiserne Kreuze.

Bis in die 1960er Jahre befand sich vor dem Denkmal ein kleiner umzäunter Garten in Form einer Grabbepflanzung – wiederum wegen der Funktion des Denkmals als Grab-Ersatz in der Heimat –, danach bis 2005 ein kleines Blumenbeet ohne Einhegung.

Bei der Renovierung 1959 wurde die hohe, schlanke Form des Denkmals mit den Seitentafeln für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges zugunsten eines breiteren Aufbaus aufgegeben. Die Version des 2005 ist eine weitgehende Neuanfertigung unter Verwendung neuer Steine, die sich nur noch grob an die vorherige Gestaltung anlehnt. Insbesondere die Inschriften wurden in Wortlaut und Schriftart verändert. Lediglich der Soldat ist in seiner ursprünglichen Ausfertigung erhalten.

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